„Gerade noch mit einem blauen Auge davongekommen“ – Dresdner Wirtshaus Lindenschänke startet Säuberung nach der Flut

Wirtshaus Lindenschänke
Dresden, 10. Juni 2013

„Gerade noch mit einem blauen Auge davongekommen“ - Dresdner Wirtshaus Lindenschänke startet Säuberung nach der Flut

„Gerade noch mit einem blauen Auge davongekommen“
Dresdner Wirtshaus Lindenschänke startet Säuberung nach der Flut

„Es hätte schlimmer kommen können“, sagt Andrea Engert, Betreiberin des Wirtshauses Lindenschänke, „aber wir sind gerade noch mit einem blauen Auge davongekommen.“ Vor über 150 Jahren erhielt das direkt an der Elbe gelegene Wirtshaus die Konzession für Bier- und Branntweinausschank auf dessen Hofe. Diese mit älteste Schankwirtschaft der sächsischen Landeshauptstadt hat im Laufe der Jahre schon so manches Hochwasser der Elbe überstanden.

Biergarten unter Wasser

Biergarten unter Wasser. Bildquelle: MEDIENKONTOR

Als Glücksfall erwies sich die komplette Sanierung des Objekts nach der Jahrhundertflut 2002. Damals wurde das Haus komplett in eine weiße Wanne eingebettet und sämtliche Tür- und Fensteröffnungen mit mobilen Schotten versehen. Zur Stärkung der Bodenplatte wurden drei mobile „Wasserbetten“ mit je 5.000 Liter Wasser gefüllt. „Erst im November mussten wir aus versicherungstechnischen Gründen wieder eine Flutübung absolvieren. Das hat sich ausgezahlt, denn wir wussten ganz genau, wo wir hinlangen müssen“, sagt Ehemann Uwe Engert, der mit seinem Team und Hunderten freiwilligen Helfern kräftig anpackte, um noch rechtzeitig alles auch aus dem großen Verkaufsstand im etwas tiefer gelegenen Biergarten auszubauen. Auch floss entgegen anderslautenden Gerüchten dank der Sicherung kein Wasser ins Gebäude. Uwe Engert zog mit einem Feldbett auf den Dachboden der Schänke und war so immer vor Ort. „Bis auf ein paar Rinnsale an Stellen, wo Leitungen ins Haus verlegt wurden und wohl nicht richtig abgedichtet waren, blieb alles trocken. Man hatte vor elf Jahren viel investiert. Dies zahlt sich heute unter anderem dadurch aus, dass die Kühlhäuser, auch nach Tagen ohne Strom, heute immer noch bei -5° Celsius liegen. Nachdem der Gutachter da war, wird man aus hygienischen Gründen leider wohl doch alles wegwerfen müssen“, so Engert weiter.

Am 15. August 2010 haben Wirtin Andrea Engert und Ehemann Uwe Engert das seit 150 Jahren familiengeführte Wirtshaus übernommen. „Dass es da nach unseren ersten drei Jahren schon wieder zu solch einem Jahrhunderthochwasser kommen wird, hatten wir wirklich nicht erwartet. Jetzt hoffen wir, mit unserer Mannschaft das Wirtshaus bis zum Wochenende wieder in Schuss zu bekommen, damit wir endlich  wieder für unsere Gäste da sein können“, so Wirtin Andrea Engert abschließend.

Weitere Infos und Chronik der Lindenschänke: www.wirtshaus-lindenschaenke.de

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