Hoteliers fühlen sich alleine gelassen – DEHOGA-Hotelier-Forum zur 7-Prozent-Mehrwertsteuer-Regelung für Beherbergungsbetriebe

DEHOGA Sachsen
Regionalverband Sachsen e.V.
24. Mai 2013

Hoteliers fühlen sich alleine gelassen - DEHOGA-Hotelier-Forum zur 7-Prozent-Mehrwertsteuer-Regelung für Beherbergungsbetriebe

Hoteliers fühlen sich alleine gelassen
DEHOGA-Hotelier-Forum zur 7-Prozent-Mehrwertsteuer-Regelung für Beherbergungsbetriebe

Thema des ersten DEHOGA-Hotelier-Forums war der reduzierte Mehrwertsteuersatz für Beherbergung, den Grüne und SPD in der nächsten Wahlperiode, konkret ab dem 1. Januar 2014, wieder rückgängig machen wollen. Vorstandsvorsitzender des DEHOGA-Regionalverbands Dresden, Marco Bensen, wollte mit dem Hotelier-Forum eine Plattform für eine konstruktive Diskussion schaffen, die das Ziel hat, der Kommunikation zwischen Politik, Presse und Hoteliers mehr Inhalt und Verständnis zu geben.

Die Senkung der Mehrwertsteuer machte „die deutschen Hotels wettbewerbsfähiger in Europa, da bis auf Dänemark, Großbritannien, Litauen und die Slowakische Republik alle europäischen Länder einen ermäßigten Steuersatz für Beherbergungen haben“, erläuterte Gerhard Schwabe, Geschäftsführer des DEHOGA-Regionalverbands Dresden e.V. Dies wird durch die gestiegene Anzahl an Übernachtungen in Deutschland seit 2010 bestätigt. Des Weiteren konnten dadurch tausende neue Stellen und Ausbildungsplätze geschaffen werden, von denen fast die Hälfte auf Vollzeitjobs ausgerichtet ist, „wodurch auch der Staat entlastet wird, da die neuen Angestellten Steuern zahlen“, erklärte Frank Lehmann, Hauptgeschäftsführer der DEHOGA Sachsen e.V. Durch die Mehrwertsteuersenkung war es gerade inhabergeführten, mittelständischen Unternehmen möglich, hohe Sachinvestitionen zu tätigen, indem beispielsweise die Zimmer vorgerichtet wurden. Somit profitieren nicht nur die Gäste durch eine kostenlose Flasche Wasser in jedem Zimmer oder einer besseren Atmosphäre durch Renovierungen von der Senkung der Mehrwertsteuer, sondern auch die Handwerker, die mehr Aufträge aus dem Hotelbereich bekommen.

Fotos zeigen DEHOGA-Dresden-Chef Marco Bensen mit Dr. Bettina Bunge, Chefin der "Dresden Marketing GmbH" mit dem trivago-Preis auf der ITB in BerlinBildquelle: MEDIENKONTOR

Fotos zeigen DEHOGA-Dresden-Chef Marco Bensen mit Dr. Bettina Bunge, Chefin der „Dresden Marketing GmbH“ mit dem trivago-Preis auf der ITB in Berlin

Die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes würde gerade kleinere Hoteliers in die Insolvenz treiben, da sie dadurch weniger Einnahmen hätten, mit denen sie die Kredite ihrer Investitionen seit 2010 abbezahlen und so auch nicht die höhere Anzahl an Angestellten bezahlen könnten. Folglich müssten Arbeitsplätze wieder abgebaut werden. Besonders problematisch ist, dass die Hoteliers nicht in Wahlperioden planen können: Sie müssen jetzt schon die Preise für die Zimmer im nächsten Jahr bekanntgeben können.

Verständnis erhoffte sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Arnold Vaatz dafür, dass er sich von den Hoteliers allein gelassen fühlte, als die Politiker aufgrund der Mehrwertsteuersenkung so stark in die Kritik gerieten. Auch Johannes Lohmeyer, FDP-Kreisvorsitzender und Kandidat der FDP Dresden für die Bundestagswahl, erklärte, dass sie von der Opposition sehr viel Kritik für die Mehrwertsteuersenkung bekommen haben, obwohl sie es vor der Wahl in ihrem Wahlprogramm angekündigt haben und die SPD und Grünen auch eine Mehrwertsteuersenkung, zumindest vor der Wahl, wollten. Er räumt aber auch ein, dass die Steuersenkung von der Bundesregierung nicht optimal kommuniziert wurde und man gerade bei dem Mövenpick-Vorwurf stärker hätte dagegen halten müssen. Lohmeyer hielt fest: „Der Inhaber von Mövenpick spendet schon seit 60 Jahren alle zwei Jahre an die FDP und CDU, ihm gehört Mövenpick allerdings erst seit 1996.“ Wenn man darin also Bestechlichkeit der Politik vermute, müsse man auch die Spenden der anderen Parteien näher betrachten.

Auch Marco Bensen und Gerhard Schwabe forderten die Hoteliers dazu auf, die Vorteile des 7-Prozent-Satzes stärker in der Öffentlichkeit, aber auch gegenüber ihren Gästen und Mitarbeitern zu kommunizieren.

Weitere Informationen: www.dehoga-dresden.de


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