Wirtshaus Lindenschänke, Dresden
26. Februar 2015
Das Warten hat hoffentlich bald ein Ende
Dresdner Wirtshaus Lindenschänke plant Wiedereröffnung am 1. April
Noch herrscht in den Räumen des Wirtshauses Lindenschänke geschäftiges Treiben der verschiedenen an der Flutschädenbeseitigung beteiligten Firmen, aber was lange währt, wird hoffentlich bald gut. Ab dem 1. April und somit passend zum Frühlingsbeginn will das Team der Lindenschänke, so alles gut geht, das Gasthaus von den Flutschäden befreit haben und frisch gestärkt in die neue Saison starten.
„Es hätte schlimmer sein können, aber wir sind gerade noch mit einem blauen Auge davongekommen“, sagte Andrea Engert, Betreiberin des Wirtshauses Lindenschänke. So ihre Aussage zum Ende des letzten Jahres – erwies sich doch die Sanierung des Objekts nach der Jahrhundertflut 2002 als Glücksfall. Damals wurde das Haus komplett in eine weiße Wanne eingebettet und sämtliche Tür- und Fensteröffnungen mit mobilen Schleusen versehen. Zur Stärkung der Bodenplatte wurden drei mobile „Wasserbetten“ mit je 5.000 Liter Wasser gefüllt. „Erst im November 2012 mussten wir aus versicherungstechnischen Gründen wieder eine Flutübung absolvieren.
Das hat sich ausgezahlt, denn wir wussten bei der 2013er Elbeflut ganz genau, wo wir hinlangen müssen“, sagt Ehemann Uwe Engert, der mit seinem Team und Hunderten freiwilligen Helfern kräftig anpackte, um noch rechtzeitig alles aus dem großen Verkaufsstand im etwas tiefer gelegenen Biergarten auszubauen. Auch ging das Wirtshaus-Team davon aus, dass dank der Sicherung kein Wasser ins Gebäude kam. Uwe Engert zog mit einem Feldbett auf den Dachboden der Schänke und war so immer vor Ort. „Bis auf ein paar Rinnsale an Stellen, wo Leitungen ins Haus verlegt wurden und wohl nicht richtig abgedichtet waren, blieb alles trocken. Allerdings haben wir nicht bedacht, dass durch lockere Sandsteineingangsportale wie beispielsweise an der Terrassentür Wasser eintreten konnte“, so Engert weiter. „Dieses Wasser lief dann entlang der Versorgungsrohre durch den Holzfußboden in die Dämmung.“
Infolge dessen musste in den vergangenen Monaten der gesamte Fußboden herausgerissen und jetzt komplett neu gemacht werden. Ebenso erfahren die gesamten Räumlichkeiten im Untergeschoss einschließlich Kühlhäuser gerade eine entsprechende Erneuerung.
Am 15. August 2010 haben Wirtin Andrea Engert und Ehemann Uwe Engert das seit 150 Jahren familiengeführte Wirtshaus übernommen. Dass es da nach den ersten drei Jahren wieder zu solch einem Jahrhunderthochwasser kommen wird, hatte keiner erwartet. Aber jetzt hofft das Team der Lindenschänke, dass die Bauarbeiter und Handwerker Gas geben, damit das Wirtshaus planmäßig zum 1. April geöffnet werden kann. „Wir hoffen, dass unsere Wiedereröffnung nicht zum Aprilscherz wird und freuen uns nach der langen Zeit des Wartens, endlich wieder Gäste bei uns begrüßen zu dürfen“, so Wirtin Andrea Engert abschließend.
Weitere Infos und Chronik der Lindenschänke: www.wirtshaus-lindenschaenke.de