Allianz für Dresden
04. April 2014
Allianz für Dresden startet Ideenschmiede
Bündnis ruft Bevölkerung und Investoren auf, Ideen für Leipziger Vorstadt zu entwerfen
Die „Allianz für Dresden“, das Bündnis für eine bunte Leipziger Vorstadt, ruft Dresdens Bevölkerung sowie Investoren und Architekten dazu auf, Ideen und Skizzen für die Leipziger Vorstadt nördlich der Leipziger Straße zu entwerfen. Die Architekturideen sollen sich dabei am 2009 beschlossenen Masterplan Leipziger Vorstadt orientieren, realisierbar sein und auch eine konkrete Perspektive für den Alten Leipziger Bahnhof beinhalten. Mit der Ideenschmiede möchte das Bündnis zeigen, dass es durchaus praktikable Alternativen zu den überdimensionierten Globus-Plänen gibt, auch und vor allem angesichts der Wohnraumproblematik und des derzeitigen Immobilienbooms in der Landeshauptstadt.
„Viele Ideen liegen schon in den Schubladen“, weiß Jens Heinrich Zander, stadtbekannter Architekt und Unterstützer der Allianz für Dresden. „Schließlich wurde, als es 2008 und 2009 um den Masterplan ging, schon so mancher Plan entworfen und manche Idee geschmiedet. Uns geht es jetzt darum, alle alten und auch neuen guten Ideen für das Gebiet zwischen Eisenbahnstraße, Leipziger Straße, Erfurter Straße sowie der Bahntrasse in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Die Leipziger Vorstadt hat schließlich Besseres verdient als ein riesiges SB-Warenhaus, das, was nämlich noch viel zu selten zur Sprache gekommen ist, die Umsetzung des vom Stadtrat ebenfalls beschlossenen Masterplans unmöglich macht. Dass im Globus-Planungsprozess vom Baubürgermeister oder dem Leiter des Stadtplanungsamtes kein Nachweis zur Verträglichkeit des Vorhabens mit den Grundzügen des eigens langjährig und aufwändig erstellten Masterplans gefordert wurde, halte ich für höchst fahrlä ssig und sehr fragwürdig. Nun droht durch die Verletzung der Leitideen des Masterplans ein immenser Schaden für die Gebietsentwicklung der Leipziger Vorstadt, zugunsten eines privaten Geschäftsinteresses.“
Bis zum 16. Mai sind interessierte Bürger sowie Investoren, aber auch Architekturstudenten und bei Interesse Architekten dazu aufgerufen, Ideen und Pläne für eine kleinteilige, bunte und lebendige Leipziger Vorstadt an die Allianz für Dresden zu schicken. Honorar oder Vergütung gibt es nicht, die Urheberrechte verbleiben selbstverständlich bei den Autoren.
Die eingereichten Ideenskizzen, Grafiken und Kurzbeschreibungen wird das Bündnis dann noch vor der Stadtratswahl der Öffentlichkeit vorstellen. „Uns schwebt ein lebendiges Stadtviertel vor, das Raum bietet für bezahlbaren Wohnraum, inhabergeführten Einzelhandel, mittelständisches Gewerbe, Cafés und Restaurants, ein Viertel, das Räume schafft, wo sich Menschen begegnen können und eben nicht nur nach dem Parken des eigenen Autos in der Wohnung verschwinden. Wir wollen keine Ödnis im Quadrat wie in so manchen Neubauvierteln anderer deutscher Großstädte, sondern ein authentisches Weiterbauen und Gestalten unserer Stadt“, so Zander.
Ganz wichtiger Kern eines neuen Stadtviertels rund um den Alten Leipziger Bahnhof bildet der Alte Schlachthof mit seinem etablierten Konzert- und Veranstaltungsangebot als eine in die Hafencity einleitende Kulturachse sowie der im Masterplan vorgesehene Grünzug in der Mitte des Geländes. „Alle Ideen sollten den Alten Schlachthof in ihre Vorstellungen integrieren und sich an den im Masterplan vorgesehenen neuen Straßen orientieren“, betont Architekt Zander.
Dass für alle schönen Pläne auch Investoren nötig sind, ist der Allianz für Dresden bewusst. Daher geht der Aufruf nicht nur an die kreativen Köpfe der Stadt, sondern auch an Investoren. „Schließlich wollen wir eine Diskussion anstoßen, die Hand und Fuß hat“, erklärt Dr. Jochen Leonhardt vom Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft (BVMW), der ebenfalls im Bündnis mitwirkt. „Dresden sollte sich auf alle Fälle mit dem überdimensionierten SB-Warenhaus nicht vorschnell Entwicklungsmöglichkeiten verbauen. Da gibt es Besseres. Wir sind gespannt.“
Ideen bis 16. Mai 2014 per E-Mail an: info@allianz-fuer-dresden.de