arche noVa setzt humanitäre Hilfe in Nordsyrien trotz katastrophaler Sicherheitsbedingungen fort
Hilfsorganisation dringt auf Fortschritte bei der UN-Friedenskonferenz
Dresden, 23.01.2014
Während die Außenminister von fast 40 Staaten und Regionalorganisationen in Montreux am Genfer See die Zukunft Syriens verhandeln, setzt die Dresdner Hilfsorganisation arche noVa ihre Hilfe für die Betroffenen des blutigen Bürgerkrieges in Syrien fort. Trotz prekärer Sicherheitsbedingungen versorgt arche noVa allein im Januar 50.000 Menschen in Nordsyrien mit Lebensmittelpaketen. Ein Krankenhaus in Aleppo, das täglich die Wunden von mehr als 70 Patienten behandelt, wird mit Medikamenten, Gehältern und bei der Energieversorgung unterstützt. In den ländlichen Gebieten gewährleistet eine mobile Klinik täglich die Versorgung von über 40 Menschen. 35.000 Kinder werden derzeit mit Winterkleidung ausgestattet und bedürftige Familien erhielten Heizmaterial.
Aufgrund der immer häufigeren Bombardements und gewaltsamen Übergriffe auf Zivilisten sowie der anhaltenden Kämpfe zwischen den verschiedenen Oppositionsgruppen sind die Behelfs-Schulen derzeit nicht in Betrieb. Das Team von arche noVa musste daher die Versorgung von 70 Schulen mit Heizmaterial und die Unterstützung der freiwilligen Lehrkräfte vorläufig einstellen. Da Grundnahrungsmittel wie Mehl immer knapper werden, kann momentan auch die tägliche Verteilung von Brot für 20.000 Menschen nicht aufrechterhalten werden.
arche noVa hofft, die Hilfe für die Zivilbevölkerung bald wieder in vollem Umfang aufnehmen zu können und fordert die Teilnehmer der UN-Friedenskonferenz zum Handeln auf:
· Die gewaltsamen und militärischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung müssen beendet werden.
· Europa und Deutschland müssen sich endlich ihrer Verantwortung stellen und mehr syrischen Flüchtlingen eine Zuflucht bieten.
· Für humanitärer Hilfe muss der unbeschränkte Zugang zu allen Bevölkerungsgruppen und Regionen in Syrien gewährleistet werden. Die Mittel für humanitären Hilfe müssen erhöht werden. Ferner muss die internationale Geberkonferenz in Kuwait ihre Zusage für weitere humanitäre Hilfe einhalten.
· Die Unterstützung der angrenzenden Länder, die durch die Flüchtlingsströme weiterhin belastet werden, muss verbessert werden.
arche noVa setzt mit finanzieller Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland, dem Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ und privater Spender/innen seit 2012 ein umfangreiches Programm der Humanitären Hilfe in Nordsyrien um. Dabei arbeitet die Hilfsorganisation vor Ort mit eigenen lokalen Teams und kooperiert und koordiniert die Aktivitäten mit entstandenen Selbstverwaltungsstrukturen und lokalen Hilfskomitees auf Stadtteilebene. Mit folgenden Maßnahmen konnte der Bevölkerung bisher geholfen werden:
Schulen und bedürftige Familien erhielten 800 Tonnen Heizmaterial. Gerade in den Wintermonaten ist dies lebensnotwendig. Durch die finanzielle Unterstützung freiwilliger Lehrer, die Verteilung von Schulmaterial, Generatoren und Treibstoff konnte der Schulbetrieb in Aleppo in einem Großteil der Schulen teilweise gewährleitet werden. Seit Projektbeginn konnten mehr als 30.000 Menschen mit Lebensmittelpaketen und freien Brot unterstützt werden. Weiterhin wurde die medizinische Grundversorgung von 7200 Menschen mittels einer mobilen Klinik gesichert, die Müllentsorgung für ca. 500.000 Menschen in mehreren Stadtteilen Aleppos gewährleistet und Transformatoren repariert, um eine minimalste Energieversorgung der Stadt aufrecht zu erhalten.
Um alle Maßnahmen auch weiterhin umzusetzen und auszuweiten, ist arche noVa – Initiative für Menschen in Not e.V. dringend auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen:
Konto 3573500 bei der Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 850 205 00.´
ACHTUNG REDAKTIONEN:
Sven Seifert, geschäftsführender Vorstand und Auslandsprogrammleiter von arche noVa, steht Ihnen am 23. Januar und am 24. Januar in der Zeit von 13 Uhr bis 16 Uhr für telefonische Interviews zur Verfügung.
Kurzprofil
arche noVa – Initiative für Menschen in Not e.V. ist eine international tätige Hilfsorganisation, die sich auf Wasser- und Sanitärversorgung sowie Hygieneaufklärung spezialisiert hat. Seit 1992 unterstützt arche noVa Menschen, die durch Krisen, Konflikte und Naturkatastrophen unverschuldet in Not geraten. Von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu nachhaltigen Projekten der Entwicklungs-zusammenarbeit arbeitet arche noVa mit einheimischen Partnerorganisationen und den betroffenen Menschen nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe zusammen. Hierzulande fördert der Verein das Globale Lernen in Form von Schulprojekttagen, außerschulischer Jugendarbeit, Erwachsenenbildung und der Fachstelle Globales Lernen in Sachsen.
www.arche-nova.org