In punkto Integration ist die Adolph-Kolping-Schule Dresden (AKS) Vorreiter

Adolph-Kolping-Schule Dresden
11. August 2017

Gemeinsam statt getrennt: Adolph-Kolping-Schule integriert Migranten im Berufsvorbereitungsjahr
Statt Migranten getrennt zu unterrichten, hat die AKS sie in verschiedene Klassen aufgeteilt

In punkto Integration ist die Adolph-Kolping-Schule Dresden (AKS) Vorreiter: Vor bereits über einem Jahr hat Dresdens größte berufsbildende Förder- sowie Berufsschule als erste private Berufsschule Dresdens eine DaZ-Vorbereitungsklasse (=Deutsch als Zweitsprache) für Migranten, Flüchtlinge und Asylbewerber mit berufspraktischen Aspekten eingerichtet. Politiker und verschiedene ausländische Delegationen waren seitdem zu Gast in der Schule, um sich über das spezielle Schulkonzept zu informieren. Jetzt hat die AKS erstmals 21 Migranten von Beginn an ins Berufsvorbereitungsjahr aufgenommen. Anders als an anderen Schulen werden die ausländischen Jugendlichen jedoch nicht in getrennten Klassen, sondern gemeinsam mit den anderen Schülern unterrichtet.

Die Adolph-Kolping-Schule Dresden ist eine private berufsbildende Förderschule und bietet neben Berufsschulunterricht in 17 Ausbildungsberufen auch vielfältige Maßnahmen der Berufsvorbereitung wie beispielsweise das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ). Im Rahmen des BVJ lernen die Schüler jeweils zwei von elf verschiedenen Berufsfeldern kennen. Während des Berufsvorbereitungsjahres arbeiten die Schüler in den gewählten Fachbereichen sowohl theoretisch als auch praktisch. „Unser Ziel ist es, dass die Schüler herausfinden, welches Berufsbild ihnen Spaß macht, so dass sie danach mi t besonders großer Motivation eine erfolgreiche Ausbildung absolvieren können. Denn nur, wer die passende Lehre findet, kann diese auch erfolgreich abschließen“, weiß Beate Gebauer, Schulleiterin der Kolping-Schule.

Die Frage, ob an der Schule auch Migranten, Flüchtlinge oder Asylbewerber unterrichtet werden sollten, stellte sich für die Lehrer der AKS erst gar nicht: „Wir haben sowohl Erfahrung im Umgang mit schwierigen als auch mit ausländischen Schülern und kommen hier tagtäglich bei allen 17 im Schulhaus vertretenen Nationen mit den unterschiedlichsten Problemen in Kontakt. Bisher haben wir immer alles optimal gelöst bekommen, und so war uns klar, dass wir auch Flüchtlingen gerne helfen“, berichtet die Schulleiterin. „Die ersten Schüler der DaZ-Vorbereitungsklasse haben uns mit ihren unglaublichen Fluchtberichten stark berührt, und die Jugendlichen sind uns richtig ans Herz gewachsen. Daher haben wir eine Lösung gesucht, wie wir den jungen Menschen ihren Weg in Deutschland erleichtern können. Die unter 18-Jährigen können bei uns nun im Rahmen des Berufsvorbereitungsjahres weiter beschult werden und erhalten bei entsprechenden Noten einen Hauptschulabschluss. Dann steht einer Ausbildung nichts mehr im Weg“, erläutert Bianca Pilch, stellvertretende Schulleiterin.

AKS-Schulleiterin Beate Gebauer und drei minderjähringe Flüchtlinge aus Afganistan, die jetzt gemeinsam mit anderen Schülern im BVJ sind: Sayed Yaser Mohseni (links), Zaryab Hakimi (2. v.r.) und Abdulbasir Sarwari (rechts). Bildquelle: MEDIENKONTOR / Franziska Märtig
AKS-Schulleiterin Beate Gebauer und drei minderjähringe Flüchtlinge aus Afganistan, die jetzt gemeinsam mit anderen Schülern im BVJ sind: Sayed Yaser Mohseni (links), Zaryab Hakimi (2. v.r.) und Abdulbasir Sarwari (rechts). Bildquelle: MEDIENKONTOR / Franziska Märtig

Zusätzlich zu den zehn minderjährigen Schülern aus der eigenen Vorbereitungsklasse hat die Kolping-Schule elf weitere Migranten aus anderen Schulen ins BVJ aufgenommen. Die Besonderheit an der AKS ist jedoch, dass die insgesamt 21 Migranten nicht in einer gesonderten Klasse unterrichtet werden, sondern auf die insgesamt elf BVJ-Klassen aufgeteilt wurden. „Uns ist es nicht nur wichtig, dass die Schüler Mathe, Deutsch und diverse andere Fächer sowie praktisch in den jeweiligen Berufsfeldern lernen, sondern auch, dass sie Umgang mit anderen Schülern haben und so integriert werden. Damit sich die Jugendlichen aber nicht nur mit ihre n jeweiligen Landsleuten unterhalten, haben wir die Migranten extra auf alle Klassen verteilt“, so Beate Gebauer. Insgesamt haben diese Woche 175 Jugendliche ihr Berufsvorbereitungsjahr und rund 140 Schüler eine Ausbildung an der AKS begonnen. „Da die Schüler im BVJ zwei Praktika absolvieren müssen, können sie hier den Firmenchefs ihr praktisches Talent beweisen und so mit etwas Glück gleich eine betriebliche Ausbildung erhalten – das ist natürlich auch für die Migranten eine sehr große Chance für ein erfolgreiches Leben in Deutschland“, so Bianca Pilch.

Weitere Infos: www.aksdresden.de und www.aksdd.de


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